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RICHTIGES ANSCHLEIFEN VOM UNTERGRUND:
Aufbau: Blank, Grund, orig. Grünmet., Rot überlackiert, Orange drüberlackiert.
In den Schleifvertiefungen kann man gut erkennen, wie der rote Lack, je nach Tiefe, zurück bleibt. Nur deshalb entsteht eine Art Verkeilung/Festhaltung der Farbe mit dem Untergrund.
OHNE Anschleifen hält eine Farbe nur durch Oberflächenspannung. Wird diese Spannung durch z.B. Steinschlag durchbrochen, blättert von dieser Stelle die Farbe immer großflächiger ab bis zur nächsten Verkeilung.
Es ist also wichtig überall und gründlich anzuschleifen um Blasenbildung/Abblättern zu verhindern.
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Richtiges Abkleben bei Beilackierung:
Ich habe nur irgend einen alten Kotflügel und einen nicht passenden Ton zur Demonstration genommen. Ich habe auch nicht geschliffen, grundiert, gereinigt und auf ein schönes Spritzbild wert gelegt.
- Scharfes Abkleben
- Lackieren
- Klebeband entfernen
- man sieht ein höhere Kantenbildung
BESSER:
- Abkleben hinter der zu lackierenden Fläche
- und das Abdeckpapier nach hinten ziehen, sodass ein Hohlraum entsteht. So hat man keine scharfe Kante und nebelt die Farbe praktisch aus. Den Sprühnebel kann man dann auspolieren.
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RAL gleichsetzen wegen dem selben Farbnamen:
Hier ein Beispiel mit RAL 7031 Blaugrau und UT Blaugrau:
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Hier mal ein Beispiel wie sich unterschiedliche Farbschichten bei Lasuren (Candyfarben) auswirken:
Links: Metallic Vorlack (Silber)
Mitte: 1 Schicht Lasur orange
Rechts: 2 Schichten Lasur orange
Drüber muss dann noch Klarlack......
Wenn man eine Lasur lackiert, sollte man immer ein Originalteil als Vergleich zur Hand haben, da sich je nach Lasurschicht der Farbton sehr stark verändert.
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So genannte FlipFlop Effekte
1. Bild
verschiedene Unifarben als Untergrund, drüber kommt ein Klarlack mit Goldmetallic Zugabe. Fertig ist der FlipFlop zu günstigstem Preis.
2. Bild
mit Blitz (auf den Messen Spotlight) kommt der Effekt für die Kaufanimation noch intensiver rüber. Wird aber reell nur bei Sonnenbestrahlung so aussehen.
3. Bild
roter Untergrund mit Goldklarlack ohne Sonne
4.Bild
mit Blitz
Man kann so gesehen zig verschiedene Effekte erzielen, je nach Mengen- und Farbzugabe im Klarlack.
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Hier kann man bei einem Grünmet. die passende Draufsicht des Mustertupfens sehen und Gleiches als Seitenansicht wo der gleiche Ton überhaupt nicht passt.
Wie weiter oben geschrieben, ist das alte Metallic (hier von 1954) viel "toter" als die heutigen viel brilliantere und dadurch anders reflecktierende Metallics.
......oder hier: Gleiches Farbmuster zum Teil, nur im unterschiedlichen Winkel
Hier nochmal mit Silber:
Ich habe mit dem Finger quer gestrichen. Je nach Winkel wirds heller oder dunkler.
Beim 3. Bild kann man bei Vergrößerung sehr gut erkennen das bei höherer Schichtstärke das Silber immer dunkler wird. Die Aluplättchen (Metallic) "saufen" ab und hinterlassen dadurch schwarze Schwemmschlieren.
Man muss sich das Metallic wie viele kleine Platten vorstellen. Diese schwimmen in einer Art Klarlack (Binder). Durch Aufrühren verteilen sie sich gleichmäßig. Beim Lackieren legen und/oder stellen sich die Platten von 0 - 180°, das hängt von Schicht, Druck, Verdünner, Temperatur und Art des Spritzens (links-rechts, oben-unten oder umgekehrt) ab. Man kann sich also vorstellen, das verschiedene Leute aus der gleichen Dose zig verschiedene Resultate bekommen.
Hier ein Vergleich zwischen Hammerschlag ----- schwemmig und zu dick lackierter Einschichtmetallic (der dann Ähnlichkeiten mit Hammerschlag hat) ------ normaler gleichmäßig lackierter Metalliclack
Dünne Schicht beim Hammerschlag: Kleinere Augen und Untergrund schaut durch
Bei mehreren Schichten: Höherer Glanz, Untergrundabdeckung und verschwimmende Augen
Hier kann man gut erkennen wie man einen normalen Metalliclack durch mehr Druck und weniger Abstand wie einen Hammerschlaglack aussehen lassen kann:
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Gleicher Farbton.......verschiedene Lichtquellen
Die damaligen Farben hatten noch Blei, Zink, Chromat und andere Zusätze, die heute verboten sind und durch andere "Stoffe" ersetzt wurden. Dadurch reflektieren sich die Pigmente je nach
unterschiedlichen Lichtquellen völlig verschieden.
Die bei Neonlicht eigentlich passenden Töne sind bei Tageslicht wiederrum viel zu zu dunkel und zu dreckig.
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Hier habe ich ein patiniertes Teil einer Vespa Hoffmann. Eine Neulackierung ist nicht erwünscht und soll deshalb im Patinalook ausgebessert werden. (BILD 1)
Folgende Probleme treten auf:
Die früheren Metalliclackierungen waren Einschicht, heisst Klarlack und Farbe in Einem. Auch war damals das Metallic wesentlich feiner und somit "toter" als heutige(BILD 2). Beides gibt es heute nicht mehr.
Die Einschichtmetallic wurden letztmalig 1985/86 von Ford und Opel lackiert und anfang 90er komplett vom Markt genommen. Zum Einen veränderten sich die Farben innerhalb kürzester Zeit extrem und wurden stumpf, dadurch wurden Bei- oder Nachlackierungen unmöglich da die Töne nicht mehr passten. Zum Zweiten wurde vom Kunden mehr Glitzer, Effekt, Glanz und Haltbarkeit gefordert, sodass viel groberes Silber als Basis und der Zweischichtlack (1.Schicht Farbe, 2.Schicht Klarlack) durch die höhere Tiefenwirkung lackiert wurde. Ausserdem wurde der Klarlack immer glänzender, UVbeständiger und haltbarer. Dadurch ist selbst nach zig Jahren kein Patinaflair frührer Zeiten möglich.
Das Silber sind kleine Aluplättchen, die sich je nach Schichtstärke und Lackierart in der Farbe stellen bis legen. Da die Aluplättchen den Lichtstrahl reflecktieren, verändert sich der Farbton je nach Winkel/Lage des Silbers. Deshalb je gleichmäßiger desto einheitlicher der Farbton. Da jeder anders lackiert, können aus ein und dem gleichen Farbtopf zig verschiedene Töne entstehen. Drum ist eine Metalliclackierung exakt nachzubilden sehr schwer. Auch kann es sein, dass z.B. eine Draufsicht perfekt passt, eine Seitenansicht überhaupt nicht.
Desweiteren gibt es keine kräftigen Weiss-, Rot-, Gelb- und Orangemetallic, da hier die normalen Aluplättchen nicht "schwimmen" können sondern "absaufen". Beim Weiss wird das durch feinere Perlmuttteilchen "ersetzt" die aber je nach Winkel eine Effektwirkung haben. Bei Rot, Gelb und Orange ergeben sog. Candy/FlipFlop Effekte (eingefärbte Klarlacke, Mehrschichtlackierung, oder spezielle Lasuren) einen kräftigen Ton. Dies nur zum besseren Verständnis.....
Jetzt kommen wir wieder zur Hoffmann......
Das feine Metallic bekommt man also nur durch Perlmutt oder durch "absaufen" hin.
Es bleibt also entweder:
-eine Neulackierung
-ein "passender" Farbton mit zu grobem Metallic (BILD 3)
-ein "passender" Farbton der je nach Sichtwinkel passend bis bescheiden aussieht(BILD 4+5)
Es gibt natürlich auch Wege zum Kaschieren bzw. Vintagelook:
-Öle
-nicht UVbeständige Klarlacke die mit der Zeit gilben
-mehrere unterschiedliche Farbschichten und die teilweise durchschleifen
-räuchern
-in Misthaufen oder Jauchegrube legen
.....und viele andere zeitaufwändige Möglichkeiten und Tests
Künstliche Alterung ist nur sehr schwer möglich !! Optisch von der Ferne gut, bei Nähe oft stümperhaft (immer im Auge des Betrachters).
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LEUCHTFARBEN
Wie man hier auf dem Bild sieht, wurde das Leuchtgelb Ral 1026 auf verschiedenfarbigen Untergründen aufgetragen: Weiss, Hellgrau, Grau, Rotbraun
Um das Leuchtgelb im Original zu bekommen MUSS als Untergrund ein reines Weiss genommen werden. Schon kleinste Weissvarianten verändern die kräftige Leuchtkraft und somit auch den Farbton.
Für Leuchtfarben braucht man eine Sondergenehmigung oder eine serienmäßige Lackierung vom Hersteller, ansonsten sind Leuchtfarben im Strassenverkehr verboten.
Auf dem anderen Bild sieht man den Vergleich zwischen Ral 9010 Reinweiss und einem richtig reinen Mischweiss.
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Alten Originallack reinigen
Es ist grundsätzlich mal so, das bei jeder Lackreinigung auch Teile vom Lack abgenommen werden und so die Schichtstärke immer dünner wird (wie bei der Behandlung von Karies). Das schwankt auch je nach Farbton und Pigmenten bei den alten Farben da sie oft auch auskreiden bzw. nicht so UVbeständig sind. Oft ist auch mit Klarlack oder Öl eine zusätzliche Schutzschicht aufgebracht worden, die im Laufe der Jahre gelbbraun wurde und versprödete.
Man muss immer an einer wenig sichtbaren Fläche probieren. Normalerweise ist ein Originallack, solange man ihn nicht dauerhaft einlegt, lösemittelresistent.
Sofort nach dem Reinigen mit dem Fingernagelrücken drüberfahren. Wenn es bremst löst es den Lack an, dann ist das Reinigungsmaterial zu scharf.
Hier wurde eine ehemals schwarze Kunstlederkopfstütze zuerst mit Aceton gereinigt, leicht mit Pad angeschliffen, Metallic gepinselt (mit Spray wirds gleichmäßiger) und mit seidenglänzendem Klarlack überlackiert. Man kann ganz normal mit dem Daumen fest reindrücken ohne das die Lackschicht bricht. Wichtig ist nur, dass die Farbe ziemlich dünn ist.
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Aus alten vergilbten Steckdosen, Lichtschaltern u.ä. einen neuen farbigen Look:
1. Alte Farbanhaftungen entfernen.
2. Mit feinem Schleifpad gründlich anschleifen
3. Mit 1K Acrylspray lackieren
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Reinigung/Farbentfernung von Kunststoffen
Bei bestimmten Kunststoffen greift Lösemittel (um den alten Lack zu entfernen) die Oberfläche an. Das Kunststoffmaterial wird spröde, rissig oder stumpfmatt.
Drum durfte man früher ältere Helme nicht lackieren, da sie teilweise beim Aufprall in tausend Teile zerfallen sind.
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PERFEKT lackiert und poliert !!!!!
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Hier sieht man auf dem Farbmuster "stumpfmatt" im Vergleich zu seidenmatt vom Blechteil.
Stumpfmatt enthält eine spezielle sehr zähflüssige Mattierung die ausschließlich maschinell und sehr langsam in den jeweiligen Farbton eingerührt werden muss. Gibt es nur als reines Fertigprodukt vom jeweiligen Hersteller.
Hier sieht man ganz deutlich wie sich der gleiche Schwarzton durch Mattierungszugabe (seidenmatt oder ganz matt) farblich verändert
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Wie man es NICHT machen sollte:
Kurze Geschichte dazu....
Als der Beifahrer aus einem roten T2 VW Bus ausstieg und die Autotüre zuwarf, brach ein tellergroßes Stück heraus. Gottseidank konnte ich ein kleines Teil sichern und weiss nun warum:
Gesamtdicke 1,3cm !!!
Schichtaufbau:
1. Aluspachtel
2. Feinspachtel
3. Füller weiss
4. Rot
5. Füller beige
6. Rot
7. Grund grau
8. Rot
9. Grund grau
10. Rot
11. Spachtel weiss
12. Spachtel grau
13. Spritzspachtel
14. Füller weiss
15. Rot
16. Grundierung
17. Rot
18. Rot gerollt
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PERLMUTT- WEISS
Perlmuttweiss muss mit einem deckenden, je nach Ton, speziellen Weiss vorlackiert werden. Das Perlmutt ansich ist nur eine leicht milchige Lasur mit Perlmuttpartikeln, also nicht deckend.
Hier sieht man den Aufbau:
Bild 1: Deckender Vorlack + Perlmuttlasur
Bild 2: Holz und Schrift schlägt durch die Perlmuttlasur
Bild 3: Weisser deckender Vorlack
Bild 4: Perlmuttlasur über Vorlack
Je nach Farbe des Vorlacks verändert sich auch der Endton !!!
Das Ganze muss dann nach Trocknung mit Klarlack überlackiert werden.
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FALSCH !!!!!
Je mehr Farbschicht, desto glatter.....
BILD 1: Poröser Untergrund
BILD 2: Dick, glatt/glänzend lackiert
BILD 3: Farbe ist nach dem Trocknen eingefallen, weil sich Farbe oder auch Klarlack immer gleichmäßig auf der Oberfläche verteilt. Die Stellen wo zuvor Vertiefungen waren, werden wieder sichtbar und durch die mangelnde Oberflächenspannung ist auch der Glanz wieder weg.
UND es kann sein, dass der Lack durch die zu hohe Schichtstärke nicht mehr aushärtet und weich bleibt.
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"Schmutz im Lack"
1 - So sieht eine der Grundmischfarben aus
2 - So ein neuer Rührdeckel
3 - So ein Rührdeckel nach ständiger Arbeit
4 - Hier kann man gut sehen, wie sich das Metallic oben durch ständiges Kippen abgesetzt hat
5 - Hier sieht man den sog. "Schnabel" aus dem der Mischlack fließt mit angetrockneten Teilchen...
6 - .....die dann beim Öffnen des Schnabels abplatzen können und in die Lackdose fallen können.
Dies ist nicht 100% vermeidbar, auch dass sich zähere Farbmengen vom Deckel innen lösen kommt vor. Deshalb MUSS man jede Farbe sieben, und immer gut aufrühren.