Die Geschichte der Marke Binz ist eng mit dem allgemeinen Verlauf der deutschen Nachkriegsindustrie und dem Wandel des Mobilitätsmarkts im 20. Jahrhundert verbunden. 1936 gründete Michael Binz das
Unternehmen als „Karosseriefabrik Binz & Co.“ in Lorch, Württemberg. Ursprünglich war Binz bekannt für Spezialaufbauten wie Krankenwagen, Limousinen, Leichenwagen und Fahrerhäuser für
Lastkraftwagen, meist auf Basis von Mercedes-Benz, BMW oder Ford. Von Beginn an stand der Name für handwerkliche Präzision, innovative Konstruktion und eine flexible Anpassung an Kundenwünsche.
Die Entscheidung, auch Zweiräder zu produzieren, fiel in den 1950er-Jahren. Der Motorroller und das Moped stellten damals attraktive Produkte für die aufkommende Mobilisierung der
Nachkriegsbevölkerung dar, insbesondere da Automobile für viele unerschwinglich waren. Binz nutzte seine Erfahrung im Karosseriebau und entwickelte eigenständige, formschöne Roller und
Kleinfahrzeuge, die sich durch ihre solide Bauweise und Alltagstauglichkeit auszeichneten. Zwischen 1954 und 1958 wurden die Binz-Roller produziert, wobei die Produktionszahlen je nach Quelle
zwischen 1800 und 3000 Stück schwanken.
Neben den Rollern brachte Binz auch Fahrräder auf den Markt, die typischerweise hohe Qualitätsstandards und oft besondere Designmerkmale aufwiesen. Die Produktlinie überlebte die 1960er-Jahre nur als
Nischenprogramm, bevor sie im Zuge der generellen Konsolidierung der Fahrradbranche sowie des Rückgangs der Nachfrage nach klassischen Rollern auslief. Dennoch blieben Binz-Zweiradmodelle durch ihre
Besonderheiten und geringe Stückzahl bis heute in Sammlerkreisen hochgeschätzt.
Roller 50ccm (54-58) ----- Helltürkismet.(55), Dunkelrot
Roller 150ccm (56-58) ----- Dunkelrot
Roller 47ccm Export GB (56/57) ----- Creme, Blau, Rot